Die Regierung von Ma Ying-jeou erweckt seit ein paar Monaten Befürchtungen, die Staatshoheit und die Demokratie Taiwans zu untergraben. Das letzte fragwürdige Ereignis war die Ankunft von Chen Yun-lin als Handelsvertreter für China auf Taiwan, um Handelsabkommen abzuschließen. Dies traf auf entscheidenden Widerspruch bei der Bevölkerung Taiwans, die sich noch immer tief entsetzt von dem kürzlichen Melaminskandal und der fehlenden Transparenz zeigt, wohl wissend von der Grausamkeit der Regierung Chinas.
Massenweise treten nun Bürger Taiwans auf die Straßen und protestieren gegen das voreilige und unvorsichtige Verhalten der Regierung. Proteste, die nicht nur von der Opposition, sondern von Studenten selber organisiert wurden. Dieses mal geht es nicht um die einfach Frage, ob Taiwan von China einverleibt werden darf, sondern um neue Härte, die die Polizei gegen Aufstände anwendet. Selbst das tragen von den eigenen Nationalflaggen ist nun in Gegenwart Chens verboten worden.
Taiwan ging einen langen Weg, um Demokratie und inneren Frieden währen des Weißen Terrors durch die Kuomintang zu erlangen. Nun scheint beides wieder zu entschwinden.
Felix Firsbach
Formosa Verein für Öffentlichkeitsarbeit